Ein Sturz auf dem Spielplatz, eine Verbrennung am Herd oder ein Wespenstich im Urlaub: Im Familienalltag kann es schnell zu kleinen oder auch ernsteren Unfällen kommen. Um in solchen Situationen richtig zu reagieren, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Erste Hilfe beginnt nicht erst im Notfall – sie beginnt mit der Vorsorge.
Bei einem Unfall ist es entscheidend, dass die betreuende Person einen kühlen Kopf bewahrt. Kinder orientieren sich stark an der Reaktion der Erwachsenen – ruhiges, klares Handeln wirkt beruhigend. Nach der ersten Einschätzung gilt: Gefahr erkennen, sichern und Hilfe holen. Bei Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand ist sofort mit lebensrettenden Massnahmen zu beginnen (Notruf 144, stabile Seitenlage, Herzmassage).
Kleine Kinder sind besonders verletzungsanfällig, da sie ihre Umgebung noch nicht richtig einschätzen können. Zu den häufigsten Erste-Hilfe-Situationen zählen:
Wunden und Schnitte: Blutungen mit sauberem Tuch oder Verbandsmaterial stillen, ggf. desinfizieren und verbinden. Bei tiefen oder stark blutenden Wunden einen Arzt aufsuchen.
Verbrennungen: Betroffene Stelle sofort mit kühlem Wasser (nicht eiskalt) spülen. Keine Hausmittel wie Öl oder Mehl verwenden. Blasen nicht öffnen.
Insektenstiche: Kühlen hilft gegen Schwellung. Bei allergischer Reaktion sofort ärztliche Hilfe holen.
Vergiftungen: Keine Hausmittel geben. Bei Verdacht sofort Tox Info Suisse kontaktieren (145).
Die beste Erste Hilfe ist, Unfälle so weit wie möglich zu verhindern. Dazu gehört ein kindersicheres Zuhause mit Herdschutz, Treppengittern, Steckdosensicherungen und kindersicheren Schränken. Auch unterwegs sollte auf die Umgebung geachtet werden – besonders in der Natur oder im Strassenverkehr.
Zudem lohnt es sich, als Eltern oder Betreuungsperson regelmässig einen Erste-Hilfe-Kurs mit Schwerpunkt Kind zu besuchen. Viele Organisationen wie das Schweizerische Rote Kreuz oder Samaritervereine bieten praxisnahe Schulungen an.
Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set gehört in jede Wohnung, ins Auto und in die Reiseapotheke. Es sollte regelmässig kontrolliert und ergänzt werden.
Wer weiss, was im Ernstfall zu tun ist, kann schnell und richtig handeln – und im besten Fall Schlimmeres verhindern. Erste Hilfe ist keine Frage des Alters, sondern der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Hier finden Sie eine Checkliste für erste Massnahmen, die Sie im Notfall, vor dem eintreffen der professionellen Helfer, selbst ergreifen können.
Erste Hilfe – Checkliste für Familien ----- >>>>
Weiterführende Informationen:
Tox Info Suisse – Notfallnummer: 145
Schweizerisches Rotes Kreuz – Erste-Hilfe-Kurse
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