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Der kindersichere Garten

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Der kindersichere Garten

Im heimischen Garten lauern zahlreiche Gefahren für kleine Kinder, die unbedingt identifiziert und beseitigt werden sollten. Regentonnen oder Gartenteiche können auf den Nachwuchs zum Beispiel geradezu magisch anziehend wirken. Ein weiteres Risiko stellen giftige Pflanzen dar. Dazu gehören unter anderem Buchsbaum, Kirschlorbeer und Rhododendron. Auch herumliegende Gartengeräte sind aufgrund ihrer scharfen Ecken und Kanten ein häufiger Grund für Verletzungen. 

 

Sicherheitsausstattung und -massnahmen

Sicherheitsausstattung und -massnahmen sind unerlässlich, um einen Garten kindersicher zu gestalten und potenzielle Gefahren zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise die Absicherung von Wasserquellen wie Regentonnen und Gartenteichen. Eine Regentonne sollte immer mit einem passenden, sicher befestigten Deckel versehen sein, um zu verhindern, dass Kinder hineinfallen können. Gartenteiche stellen ebenfalls ein erhebliches Risiko dar und sollten durch geeignete Maßnahmen wie Zäune oder robuste Abdeckungen gesichert werden, die sowohl Schutz bieten als auch die Ästhetik des Gartens erhalten.

Neben Wasserquellen sind auch Gartengeräte eine potenzielle Gefahrenquelle. Es ist entscheidend, dass alle scharfen oder schweren Werkzeuge, wie Scheren, Sägen und Rasenmäher, nach Gebrauch sorgfältig aufgeräumt werden. Eine effektive Methode, um sicherzustellen, dass Kinder keinen Zugang zu diesen Werkzeugen haben, ist die Aufbewahrung in einem abschließbaren Schuppen, einer Garage oder einem Kellerraum. Der Aufbewahrungsort sollte so gewählt sein, dass er für Kinder nicht frei zugänglich ist, um neugierige kleine Hände von potenziell gefährlichen Gegenständen fernzuhalten.

Durch diese Sicherheitsvorkehrungen wird der Garten zu einem sicheren Ort, an dem Kinder frei spielen und die Natur erkunden können, ohne dass Eltern sich ständig Sorgen um ihre Sicherheit machen müssen. Solche Maßnahmen tragen nicht nur dazu bei, Unfälle zu vermeiden, sondern fördern auch ein sicheres und einladendes Umfeld, das die Entwicklung und das Wachstum der Kinder unterstützt.

Pflanzen im Garten

Pflanzen spielen eine zentrale Rolle in der Gestaltung von Gärten und bieten nicht nur ästhetische Schönheit, sondern auch praktische Vorteile für die Umwelt und das Wohlbefinden der Menschen. Sie tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, fördern die Biodiversität und schaffen Lebensräume für eine Vielzahl von Insekten und Vögeln. Ein gut bepflanzter Garten ist ein Ort der Entspannung und des Lernens, insbesondere wenn er eine Mischung aus essbaren, dekorativen und heilenden Pflanzen beinhaltet. Durch die Auswahl geeigneter Pflanzen wird jeder Garten zu einem persönlichen Rückzugsort, der sowohl Schönheit als auch praktischen Nutzen bietet.

Giftige Pflanzen in der Übersicht

  • Echter Seidelbast (Daphne mezereum): Diese Pflanze ist hochgiftig und kann bei Berührung Hautreizungen verursachen. Der Verzehr der Beeren führt zu starken Vergiftungserscheinungen.
  • Eibe (Taxus baccata): Alle Teile der Eibe, insbesondere die Samen, sind sehr giftig. Die Aufnahme kann zu Herzproblemen, Atemnot und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
  • Engelstrompete (Brugmansia): Diese Pflanze ist aufgrund ihrer halluzinogenen und toxischen Eigenschaften gefährlich. Ihre Blätter und Blüten enthalten Substanzen, die starke Vergiftungen hervorrufen können.
  • Fingerhut (Digitalis): Alle Teile des Fingerhuts sind giftig und enthalten herzwirksame Glykoside, die bei Einnahme Herzrhythmusstörungen und andere ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können.
  • Gefleckter Schierling (Conium maculatum): Eine hochgiftige Pflanze, deren Verzehr zu schweren Vergiftungen führt, die das zentrale Nervensystem beeinträchtigen und tödlich sein können.
  • Goldregen (Laburnum anagyroides): Diese attraktive, aber hochgiftige Pflanze enthält Alkaloide, die schon in kleinen Mengen tödlich sein können, vor allem die Samen sind gefährlich.
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Die Herbstzeitlose enthält Colchicin, eine Substanz, die zu schweren Magen-Darm-Beschwerden, Multiorganversagen und Tod führen kann.
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis): Trotz ihres angenehmen Duftes sind alle Teile dieser Pflanze giftig, was zu Herzrhythmusstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.
  • Riesen-Bärenklaue (Heracleum mantegazzianum): Diese Pflanze kann bei Berührung starke Hautirritationen, Blasenbildung und langfristige Hautschäden verursachen, insbesondere wenn die Haut danach dem Sonnenlicht ausgesetzt wird.
  • Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger): Diese Pflanze enthält Alkaloide, die zu Halluzinationen, Delirium und im Extremfall zum Tod führen können.
  • Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna): Hochgiftig und kann bereits in kleinen Mengen tödlich sein. Die Pflanze enthält Alkaloide, die das zentrale Nervensystem beeinflussen.
  • Stechapfel (Datura stramonium): Alle Teile dieser Pflanze sind hochgiftig und können zu schweren Vergiftungserscheinungen mit Halluzinationen und Delirium führen.
  • Wunderbaum/Rizinus (Ricinus communis): Die Samen enthalten das hochgiftige Ricin. Schon wenige Samen können für ein Kind tödlich sein.

Unbedenkliche Pflanzen

Während manche Pflanzen für Kinder gefährlich werden können, sind andere vollkommen unbedenklich und sogar essbar. Diese können im Kinderbeet sowie im restlichen Garten angepflanzt werden, sodass eine lebendige und grüne Umgebung entsteht, mit der die Kinder interagieren können. Folgenden Pflanzenarten sind unbedenklich:

  • Gänseblümchen (Bellis perennis): Gänseblümchen sind robust und pflegeleicht, ideal für Kinder, um die Pflanzenwelt kennenzulernen. Diese Pflanze ist ungiftig und kann sogar in Salaten verwendet werden. Die kleinen, fröhlichen Blüten regen Kinder dazu an, sich mit der Natur auseinanderzusetzen und fördern die Feinmotorik beim Pflücken.
  • Sonnenblumen (Helianthus annuus): Sonnenblumen sind eine wahre Freude für Kinder, da sie schnell wachsen und sehr groß werden können. Kinder lernen dadurch Geduld und Sorgfalt, da Sonnenblumen regelmäßige Bewässerung benötigen. Die beeindruckenden Blüten bieten zudem eine großartige Möglichkeit zur Beobachtung von Bienen und Schmetterlingen.
  • Pfefferminze (Mentha piperita): Pfefferminze ist eine aromatische und vielseitige Pflanze, die Kinder zum Experimentieren mit Gerüchen und Geschmäcken einlädt. Sie ist einfach zu pflegen und kann in vielen Gartenprojekten verwendet werden, etwa in Tees oder als duftende Dekoration in Salaten.
  • Erdbeeren (Fragaria x ananassa): Erdbeeren sind besonders bei Kindern beliebt, da die Früchte süß sind und direkt vom Strauch gegessen werden können. Das Pflanzen und Pflegen von Erdbeeren fördert das Verständnis für Wachstumsprozesse und die Belohnung durch die Ernte stärkt das Verantwortungsbewusstsein.
  • Ringelblumen (Calendula officinalis): Ringelblumen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch heilend und können in Projekten wie der Herstellung von Salben und Lotionen verwendet werden. Ihre leuchtenden Farben und die einfache Pflege machen sie zu einer ausgezeichneten Wahl für junge Gärtner.
  • Lavendel (Lavandula): Lavendel ist bekannt für seinen beruhigenden Duft und seine lila Blüten, die Bienen und Schmetterlinge anziehen. Das Pflanzen von Lavendel kann Kindern helfen, sich zu entspannen und gleichzeitig etwas über die Anziehungskraft von Pollinatoren zu lernen.
  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis): Zitronenmelisse ist eine weitere pflegeleichte und duftende Pflanze, die für Kinder geeignet ist. Sie kann zur Herstellung von erfrischenden Getränken oder einfach zum Riechen und Erforschen verwendet werden. Ihre Blätter bieten eine sensorische Erfahrung, die die natürliche Neugier der Kinder fördert.

Terrassengestaltung und Auswahl der Möbel

Die Gestaltung einer kindersicheren Terrasse erfordert sorgfältige Planung und Auswahl von Möbeln und Ausstattungen, die sowohl sicher als auch einladend für Kinder sind. Hochwertige und robuste Gartenmöbel, wie beispielsweise eine kleine Hängematte oder ein gemütlicher Hängesessel, spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese Elemente bieten nicht nur einen perfekten Rückzugsort für eine Pause, sondern schaffen auch eine Atmosphäre, die zur Entspannung einlädt. Kinder können in solchen Möbeln bequem ein Buch lesen, dem Gesang der Vögel lauschen oder einfach die Ruhe des Gartens genießen.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass alle Möbelstücke stabil und robust sind, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Rutschfeste Materialien und abgerundete Ecken helfen, Verletzungsrisiken zu minimieren. Ebenso sollten alle festen Einbauten wie Geländer oder Stufen auf der Terrasse sicherheitsgerecht konstruiert sein, um Stürze zu verhindern.

Die Terrasse sollte zudem so gestaltet sein, dass sie den Kindern erlaubt, ihre Umgebung sicher zu erkunden. Dazu gehört wie bereits erwähnt auch die Verwendung von ungiftigen Pflanzen und die Vermeidung jeglicher scharfer oder spitzer Gegenstände im Bereich der Spiel- und Ruhezonen. Eine solche durchdachte Gestaltung trägt nicht nur zur körperlichen Sicherheit bei, sondern fördert auch die psychische und emotionale Entwicklung der Kinder, indem sie einen Raum bietet, der die Balance zwischen aktiver Betätigung und den notwendigen Ruhephasen unterstützt. Diese Ruhephasen sind für eine gesunde Entwicklung der Kinder essentiell und helfen ihnen, neue Energie für weitere Entdeckungen und Spiele zu sammeln.

Gestaltung eines anregenden und sicheren Spielbereichs

Sandkasten, Schaukel und Klettergerüst verwandeln den Garten in ein wahres Abenteuerparadies für kleine Kinder. Um das Unfallrisiko zu senken, sollte beim Kauf sämtlicher Spielgeräte für den Garten auf die Qualität und Verarbeitung geachtet werden. Auch wenn das CE-Zeichen in der Schweiz keine Pflicht ist, ist es dennoch auf vielen Spielgeräten zu finden und bietet eine gute Orientierung. 

Überdies sollten die Geräte stets laut Herstellerangaben im Boden verankert werden. Holzgerüste sind des Weiteren einmal jährlich mit einem Holzschutzmittel zu pflegen. Dabei können sie direkt auf herausgebrochene Stellen und Splitter untersucht werden. Ausserdem sollten alle Spielgeräte auf einem weichen Untergrund wie zum Beispiel auf Rasen stehen. Beton und Steine sind hingegen ungeeignet, da sie keine Dämpfung im Falle eines Sturzes bieten.  

Matschküche

Eine Matschküche im Garten ist der perfekte Ort für Kinder, um sich kreativ auszutoben. Hier können sie mit natürlichen Materialien wie Erde, Sand und Wasser experimentieren und dabei spielerisch ihre Grobmotorik verbessern. Das Mischen, Schaufeln und Formen von Matschkreationen ist nicht nur eine hervorragende Möglichkeit, die sensorischen Fähigkeiten zu fördern, sondern bietet auch viel Spaß und Freiraum für die Fantasie. Diese Aktivitäten ermutigen Kinder, sich aktiv zu bewegen und ihre Umwelt intensiv zu erleben.

Insektenhotel

Ein Insektenhotel im Garten bietet Kindern die einzigartige Gelegenheit, die Bedeutung von Biodiversität und Umweltschutz hautnah zu erfahren. Durch das Beobachten von Insekten wie Wildbienen, Hummeln und Käfern, die das Hotel als Nistplatz nutzen, können Kinder viel über die Lebenszyklen und die Ökologie dieser nützlichen Gartenbewohner lernen. Ein solches Hotel fördert nicht nur den Naturschutz, sondern regt auch die Neugier und das wissenschaftliche Interesse der Kinder an, indem es ihnen zeigt, wie diese kleinen Lebewesen zum Gleichgewicht der Natur beitragen.

Pflanzbeete

Ein eigenes Beet, in dem Kinder unter Anleitung oder eigenverantwortlich Pflanzen pflegen, bietet zahlreiche Lernmöglichkeiten. Ob Blumen oder Gemüse, die Kinder erleben den gesamten Prozess von der Aussaat bis zur Ernte. Dies fördert nicht nur ein Verständnis für den Kreislauf der Natur, sondern lehrt auch Verantwortung und Geduld. Durch die gemeinsame Gartenarbeit mit Erwachsenen erhalten die Kinder zudem wertvolle Einsichten in die Pflege von Pflanzen und den Umgang mit Werkzeugen, was ihre Entwicklung und Selbstständigkeit unterstützt.

Fazit

Die Schaffung eines kindersicheren Gartens erfordert eine Vielzahl von Überlegungen und Maßnahmen, um die Sicherheit der jüngsten Gartenbenutzer zu gewährleisten. Dazu zählen sowohl bauliche Anpassungen wie das Sichern von Wasserquellen durch Deckel oder Zäune als auch die sichere Aufbewahrung von Gartengeräten, um Verletzungsrisiken zu vermeiden. 

Ebenso ist die Auswahl von Pflanzen entscheidend, wobei giftige Pflanzen vermieden und stattdessen kinderfreundliche Pflanzen bevorzugt werden sollten, die nicht nur sicher, sondern auch lehrreich oder sogar essbar sind. 

Die Gestaltung einer kindersicheren Terrasse und die Auswahl geeigneter Möbel tragen zusätzlich dazu bei, eine sichere und zugleich einladende Umgebung zu schaffen, die den Kindern Ruhe und Entspannung bietet, aber auch Raum für aktives Spiel und Erkundungstouren. Durch diese Maßnahmen wird ein Garten zu einem sicheren Ort des Lernens und Entdeckens, der die Entwicklung der Kinder in einer gesunden und stimulierenden Umgebung fördert.

Fotos: Gustavo Fring@Pexels / Freepik / Marianne@Pexels

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