Viele Menschen tragen in der heutigen Zeit eine Brille oder Kontaktlinsen, was unter anderem daran liegt, dass die Kurzsichtigkeit in der heutigen Gesellschaft immer mehr zunimmt. Grund dafür sind die Umstände und Rahmenbedingungen, in denen die Menschen leben und, den Bedingungen, denen sie ihre Augen bereits von klein auf aussetzen.
Wenngleich es durchaus stimmt, dass die Kurzsichtigkeit genetisch bedingt sein kann, spielt nicht nur die Genetik alleine eine Rolle. Auch andere Faktoren begünstigen die Entstehung der Kurzsichtigkeit bei Kindern, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Eltern durchaus einige Massnahmen ergreifen können, um das Risiko der Entstehung der Kurzsichtigkeit bei ihren Kindern enorm zu verringern.
Zudem spielt es eine fundamentale Rolle, sich an einen kompetenten Arzt, wie den Chur Kinderaugenarzt zu wenden, um die Augengesundheit des eigenen Kindes in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Denn rechtzeitig erkannt und behandelt, besteht durch den heutigen Wissensstand und die Therapiemethoden durchaus die Möglichkeit, ein weiteres Fortschreiten der Kurzsichtigkeit abzubremsen oder die Entwicklung vollkommen zu stoppen.
Wer sich zudem die Hinweise bezüglich der Rahmenbedingungen, die den Augen schaden und helfen, zu Herzen nimmt, kann sicherstellen, dass sich die Augen des eigenen Kindes gut entwickeln, während gleichzeitig das Risiko der Kurzsichtigkeit sinkt.
Bevor genauer darauf eingegangen wird, was den Kinderaugen schadet und, was ihnen hilft, ist es interessant zu wissen, worum es sich bei der Kurzsichtigkeit nun genau handelt.
Die Kurzsichtigkeit wird auch als „Myopie“ bezeichnet und bedeutet, dass die Betroffenen in der Nähe zwar gut sehen können, in der Ferne Dinge jedoch nur unscharf wahrnehmen.
Hinter der Kurzsichtigkeit steckt ein zu lang gewachsener Augapfel. Ist der Augapfel zu lang, bildet sich das Bild, das das Auge empfängt, nicht auf der Netzhaut, sondern knapp vor ihr ab.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Kurzsichtigkeit durchaus um eine genetische Veranlagung, doch auch andere Faktoren spielen bezüglich der Entstehung der Myopie eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Betrachtet man die Kurzsichtigkeit aus der rein genetischen Sicht, fallen die Zahlen wie folgt aus:
Prozentzahl der Kinder, die die Kurzsichtigkeit vererbt bekommen haben |
Eltern der Kinder |
10 Prozent |
Kein Elternteil ist kurzsichtig |
30 Prozent |
Ein Elternteil ist kurzsichtig |
60 Prozent |
Beide Elternteile sind kurzsichtig |
Die Zahlen unterstreichen also die Tatsache, dass es sich bei der Kurzsichtigkeit nicht um eine reine genetische Veranlagung handelt.
Wie kommt es also, dass die Zahlen der Kurzsichtigen immer mehr steigen, auch wenn möglicherweise nur ein Elternteil kurzsichtig ist oder keiner der beiden Elternteile unter der Myopie leidet?
Das Längenwachstum des Augapfels hängt auf der einen Seite von der Genetik, auf der anderen Seite aber auch von den Sehgewohnheiten des Kindes ab.
Faktoren, die das Wachstum des Augapfels anregen, stellen unter anderem die Folgenden dar:
Vor allem, wenn der Abstand zu einem Bildschirm weniger als 30 cm beträgt, fällt das Risiko für das verstärkte Wachstum des Augapfels höher aus, was folglich das Risiko der Entstehung der Kurzsichtigkeit erhöht.
Um besser verstehen zu können, welche Massnahmen bei der Minimierung des Risikos der Entstehung von Kurzsichtigkeit unterstützen, ist es wichtig zu wissen, dass sich Augen unter der Voraussetzung gesund entwickeln, dass sie einen Wechsel zwischen dem Sehen in der Nähe und dem Blick in der Ferne erleben.
Aus diesem Grund bieten sich vor allem zwei Massnahmen besonders gut an, um Kinderaugen in ihrer Entwicklung zu helfen und die Entstehung der Kurzsichtigkeit zu verhindern oder – falls sie bereits festgestellt wurde – das weitere Fortschreiten abzubremsen.
Da Kinder beim Sport im Freien sowohl dem Tageslicht ausgesetzt sind, als auch den Blick in die Ferne richten müssen, empfehlen Experten, Kinder Sport treiben zu lassen – wobei es sich anbietet, als ganze Familie sportliche Aktivitäten miteinander zu machen – und mindestens zwei Stunden am Tag an der frischen Luft im Freien zu verbringen. Doch, warum spielt das Tageslicht eine so wichtige Rolle für die Augengesundheit?
Einer der Gründe, der die Entstehung der Kurzsichtigkeit begünstigt, ist der ständige Aufenthalt im Inneren. Folglich profitiert die Augengesundheit der Kinder von einem Aufenthalt im Freien. Doch, warum ist das so?
Zum einen haben die Augen im Inneren einen fehlenden Anreiz, sich in der Nah- und Fernsicht zu üben. Selbst in grossen Räumen, kann sich das Auge nicht in der Fernsicht üben, sodass es nicht zu dem Wechsel zwischen der Nah- und Fernsicht kommt, die das Auge für eine gesunde Entwicklung braucht.
Im Freien können sich die Augen in diesem Wechsel üben und Dinge in weiter Entfernung fokussieren, sodass sie sich gesund entwickeln können.
Zum anderen haben Studien festgestellt, dass nicht nur die Weite im Freien das Risiko für die Entstehung der Kurzsichtigkeit minimiert, sondern, dass auch das Tageslicht eine wichtige Rolle bezüglich der Augengesundheit spielt.
In der Tat beeinflusst das Tageslicht den Dopaminstoffwechsel der Netzhaut. Der Dopaminstoffwechsel spielt für die Wachstumssteuerung des Auges eine fundamentale Rolle und ist somit unter anderem dafür verantwortlich darauf zu achten, dass das Auge nicht zu sehr in die Länge wächst. Wer jedoch zu viel Zeit im Inneren verbringt, schadet dem Dopaminstoffwechsel der Haut, sodass der Augapfel auf diese Weise in die Länge wächst.
Wer sich diese Hinweise bezüglich der Augengesundheit zu Herzen nimmt, kann nicht nur aktiv und effektiv das Risiko der Entwicklung der Myopie senken, sondern auch eine bereits vorhandene Kurzsichtigkeit hemmen.
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