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Essstörungen: Anorexie & Bulimie

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Essstörungen: Anorexie & Bulimie

Essstörungen wie Anorexie, Bulimie und Binge-Eating sind in der Schweiz ein ernstes Gesundheitsproblem, das sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Laut Schätzungen leiden etwa 50.000 Menschen in der Schweiz an einer Essstörung.

Die Ursachen von Essstörungen sind komplex und können von genetischen und biologischen Faktoren bis hin zu sozialen und kulturellen Einflüssen reichen. Faktoren wie Druck, Perfektionismus und ein negatives Selbstbild können ebenfalls zu Essstörungen beitragen.

In der Schweiz gibt es verschiedene Organisationen, die Menschen mit Essstörungen unterstützen und Hilfe anbieten. Die Schweizerische Gesellschaft für Essstörungen (SGES) ist eine der wichtigsten Anlaufstellen. Sie bietet Informationen, Beratung und Unterstützung für Betroffene, Angehörige und Fachleute an. Die SGES organisiert auch Schulungen, Seminare und Workshops für Fachleute und organisiert regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Essstörungen.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Kliniken und Spezialzentren in der Schweiz, die auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert sind, wie zum Beispiel die Klinik Schützen in Horgen , das Zentrum für Essstörungen und Adipositas am Universitätsspital Zürich, oder die Klinik Wysshölzli in Herzogenbuchsee. Hier werden Betroffene von einem multidisziplinären Team aus Ärzten, Psychologen, Ernährungsberatern und weiteren Spezialisten betreut.

Es ist wichtig zu betonen, dass Essstörungen eine ernsthafte Erkrankung sind und eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von entscheidender Bedeutung sind. Es ist daher wichtig, dass Menschen, die unter einer Essstörung leiden oder vermuten, dass sie eine haben, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Die häufigsten Essstörungen

Anorexie (Magersucht), 

Beschreibung - Anorexie ist eine Essstörung, die durch eine ausgeprägte Gewichtsabnahme und eine verzerrte Selbstwahrnehmung gekennzeichnet ist. Betroffene haben eine starke Angst vor Gewichtszunahme und verweigern Nahrungsmittel, oft verbunden mit einer strikten Diät und exzessiver körperlicher Aktivität. Mögliche Symptome sind Störungen des Menstruationszyklus, trockene Haut, Schlafstörungen und Depressionen. Die Erkrankung kann auch zu körperlichen Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, Blutarmut und Knochenabbau führen. Anorexie ist ein komplexes Krankheitsbild, das individuelle Unterschiede aufweist und professionelle Hilfe erfordert.

Symptome - Die Symptome einer Anorexie können vielfältig sein und sich im Laufe der Erkrankung ändern. Einige häufige Symptome sind:

  • eine starke Gewichtsabnahme und ein Untergewicht von mindestens 15% des Normalgewichts
  • eine gestörte Körperwahrnehmung und eine verzerrte Selbstwahrnehmung
  • eine ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme und eine Fixierung auf das eigene Körpergewicht
  • eine Verweigerung von Nahrungsmitteln und ein eingeschränktes Essverhalten, oft verbunden mit starken Essensrestriktionen und strikten Diäten
  • exzessiver Sport oder körperliche Aktivität, um Gewicht zu verlieren
  • Störungen des Menstruationszyklus oder das Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe)
  • Verstopfung, Blähungen oder Bauchschmerzen
  • trockene Haut, brüchige Nägel und Haare sowie ein fehlender Glanz der Augen
  • Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Depressionen
  • mögliche körperliche Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, Blutarmut, Nierenprobleme und Knochenabbau (Osteoporose).
    Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Betroffenen alle Symptome aufweisen müssen und dass die Anorexie ein komplexes Krankheitsbild ist, das individuelle Unterschiede aufweist.

Therapie - Hier sind einige der häufigsten Therapien zur Behandlung von Anorexie:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Eine Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, ungesunde Verhaltens- und Denkmuster zu identifizieren und zu ändern.

  • Familienbasierte Therapie (FBT): Eine Behandlung, bei der Familienmitglieder in den Genesungsprozess einbezogen werden, um die Unterstützung und das Verständnis für den Betroffenen zu erhöhen.

  • Interpersonelle Psychotherapie (IPT): Eine Kurzzeit-Psychotherapie, die darauf abzielt, die Beziehungen und Kommunikationsfähigkeiten des Patienten zu verbessern.

  • Medikamentöse Therapie: Medikamente wie Antidepressiva können bei der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen, die oft mit Anorexie einhergehen, eingesetzt werden.

  • Ernährungstherapie: Ein Ernährungsberater kann dem Betroffenen helfen, gesunde Essgewohnheiten wiederherzustellen und einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen.
    Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung von Anorexie individuell angepasst werden muss und dass eine multidisziplinäre Herangehensweise in der Regel am effektivsten ist.

Bulimie (Ess-Brech-Sucht)

Bulimia nervosa, auch Ess-Brech-Sucht genannt, ist eine Essstörung, bei der Betroffene wiederkehrende Essanfälle haben und danach Maßnahmen ergreifen, um ihr Gewicht zu reduzieren. Dazu gehören selbst herbeigeführtes Erbrechen, übermäßiger Sport, Einnahme von Abführmitteln oder strikte Diäten. Im Gegensatz zur Anorexie haben Menschen mit Bulimie oft ein normales oder leicht überhöhtes Körpergewicht. Die Krankheit ist von Scham und Heimlichkeit geprägt und kann langfristig schwerwiegende körperliche und psychische Schäden verursachen. Eine frühzeitige Behandlung ist daher sehr wichtig.

Symptome - Nach der internationalen Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Bulimia nervosa durch regelmäßig wiederkehrende Essanfälle mit Kontrollverlust, wiederholte kompensatorische Massnahmen gegen Gewichtszunahme, einen übermässigen Einfluss von Figur und Gewicht auf den Selbstwert sowie eine Dauer von mindestens 1-2 Mal pro Woche über einen Zeitraum von 3 Monaten definiert. Einige der häufigsten Symptome sind:

  • Wiederkehrende Essanfälle, bei denen große Mengen an Nahrung in kurzer Zeit verzehrt werden, oft in einem heimlichen oder isolierten Umfeld.
  • Das Gefühl, keine Kontrolle über das Essverhalten zu haben und sich während des Essens schuldig oder beschämt zu fühlen.
  • Selbst herbeigeführtes Erbrechen nach den Essanfällen, um das Gewicht zu kontrollieren.
  • Übermässiger Gebrauch von Abführmitteln, Diuretika oder anderen Medikamenten, um Gewicht zu verlieren oder zu vermeiden, zuzunehmen.
  • Häufiges Fasten oder strenge Diäten zwischen Essanfällen.
  • Körperliche Anzeichen, wie Entzündungen des Rachens oder der Speiseröhre, Zahnschäden, Dehydrierung, Elektrolyt-Ungleichgewichte oder Verstopfung.
  • Negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, wie Depressionen, Angstzustände, Isolation oder Stimmungsschwankungen.
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schwindel oder Ohnmachtsanfälle.
  • Die Störung tritt nicht im Rahmen einer bestehenden Anorexia nervosa auf. 

Therapie - Hier sind einige häufige Therapien für Bulimia nervosa:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Diese Therapie konzentriert sich darauf, die Gedanken und Verhaltensmuster zu identifizieren, die zur Essstörung beitragen, und sie durch gesündere Alternativen zu ersetzen.

  • Interpersonelle Therapie (IPT): Diese Therapie hilft bei der Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen und Konfliktlösungsfähigkeiten, um den Bedarf an Essanfällen und anderen destruktiven Verhaltensweisen zu verringern.

  • Familientherapie: Diese Therapie konzentriert sich auf die Identifizierung und Beseitigung familiärer Probleme, die zur Essstörung beitragen könnten.

  • Ernährungstherapie: Ein Ernährungstherapeut kann helfen, gesunde Essgewohnheiten zu entwickeln und den Körper wieder aufzubauen, der durch die Essstörung geschädigt wurde.

  • Medikamentöse Therapie: Einige Medikamente wie Antidepressiva und Stimmungsstabilisatoren können helfen, die Symptome von Bulimia nervosa zu lindern.

  • Stationäre Behandlung: Bei schweren Fällen von Bulimia nervosa kann eine stationäre Behandlung in einer Klinik oder Klinik erforderlich sein, um die Symptome zu kontrollieren und die Patienten auf den Weg der Genesung zu bringen.

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