Das Projekt, das zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit, dem selbständigen Lösen von Konfliktsituationen sowie dem Umgang mit Langeweile und Frustration dient, wirkt sich vor allem positiv auf den Ausbau der Kreativität, der Fantasie und im Allgemeinen auf die sozialen Kompetenzen der Kinder aus.
Dabei werden während einem Zeitraum von acht bis zehn Wochen der Unterricht gänzlich ohne vorgefertigte Spielzeuge und ohne Spielangebote der Lehrpersonen abgehalten. Das Kind entscheidet selbst, wie, wann und was es spielen möchte. Der somit entstehende Freiraum gibt dem Kind die Gelegenheit, Lebenskompetenzen weiterzuentwickeln, was sich auch auf suchtrelevante Faktoren wie die psychische Gesundheit auswirkt.
Durch die Förderung dieser Fähigkeiten leistet dieses Projekt einen grossen Beitrag zur Suchtvorbeugung.
Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich und andere regionale Suchtpräventionsstellen im Kanton Zürich unterstützen und begleiten Kindergartenlehrpersonen dabei, dieses Projekt im Unterricht zu integrieren.
Eine Evaluation des Schuljahres 2020/21 kommt nun zum Schluss, dass sich in den fünf untersuchten Lebenskompetenzen «Soziale Initiative», «Konzentrationsfähigkeit», «Frustrationstoleranz», «Soziale Integration» und «Empathiefähigkeit» eine signifikant positive Entwicklung im Projektverlauf feststellen lässt. Den grössten Lernzuwachs erreichten die Kinder aus Sicht der Lehrpersonen in den Bereichen «Soziale Initiative» und «Konzentrationsfähigkeit».
Die Untersuchung zeigte auch, dass die grosse Mehrheit der Eltern (89%) den Spielzeugfreien Kindergarten als positiv oder eher positiv bewerten. 95 % geben zudem an, zu wissen, wie sie die Lebenskompetenzen ihrer Kinder zu Hause weiterhin fördern können.
Die Suchtprävention Aargau hat diesbezüglich eine umfangreiche Webseite erstellt und antwortet auf die häufigsten Fragen wie folgt:
Wie ergeht es den Kindern im Projekt?
Manche Kinder finden sich schnell im Projekt zurecht, während andere möglicherweise etwas länger brauchen, um sich anzupassen. Fast jedes Kind findet früher oder später seinen Platz. Falls ein Kind Schwierigkeiten hat, unterstützt die Kindergartenlehrperson es aktiv.
Es ist normal, dass Kinder sich langweilen - das ist nichts Negatives. Denn oft entstehen aus Langeweile die kreativsten Ideen. Auch hier beobachtet die Kindergartenlehrperson die Situation und gibt den Kindern Raum. Es kann sein, dass sie lernen müssen, mit Langeweile umzugehen, anstatt sich einfach mit Konsumgütern abzulenken.
Legt die Kindergartenlehrperson 3 Monate lang die Füsse hoch?
Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Zusammenarbeit mit den Eltern verändert. Die Unterstützung der Eltern ist entscheidend für den Erfolg des Projekts. Ein Grossteil der Eltern steht dem Projekt positiv gegenüber und unterstützt die Kindergartenlehrpersonen bei ihren Vorhaben.
Daher ist eine offene und klare Kommunikation mit den Eltern wichtig, um ihre Ängste, Bedenken, Unsicherheiten sowie ihre Zustimmung zu verstehen. Im zweiten Quartal sind die Eltern zu einem Elternabend eingeladen, um über das Projekt informiert zu werden. Bei der ersten Durchführung werden die Kindergartenlehrpersonen von der Suchtprävention Aargau unterstützt.
Braucht es eine spezielle Weiterbildung?
Wir empfehlen allen interessierten Kindergartenlehrpersonen die Teilnahme an einer Weiterbildung zum spielzeugfreien Kindergarten, da der Alltag in solch einem Kindergarten sich stark vom traditionellen unterscheidet. Die Weiterbildung bietet Kurse zur Bewältigung von Herausforderungen, Ängsten und Unsicherheiten sowie fachliche Begleitung während der Projektphase. Der Austausch mit anderen spielzeugfreien Kindergärten ist wertvoll. Die Suchtprävention Aargau bietet einen jährlichen kostenlosen Kurs für Aargauer Lehrkräfte an, während Lehrkräfte aus anderen Kantonen 500 CHF für den Kurs und 200 CHF für die Begleitung zahlen.
Mehr zu diesem Thema auf: spielzeugfrei.ch/kiga-das-projekt
Broschüre zur Auswertung der Ergebnisse 2022/23 in Aargau
> Berne
In KidsCare Bern können wir bis zu 36 Kinder, vom Neugeborenen bis zum Schuleintrittsalter, betreuen.